Eugen Hartmann war der Sohn des jüdischen, in Nyíregyháza ansässigen Bäckermeisters Alexander (Sándor) Hartmann und dessen Ehefrau Hanna geb. Klein.
Hartmann studierte Medizin in Prag, Wien und Breslau.1 Im Februar 1924 schloss er sein Studium ab und wurde im Juli desselben Jahres an der Schlesischen Friedrich Wilhelms-Universität Breslau mit einer experimentellen Arbeit zur Thrombozytogenese unter Erich Frank (1884–1957) zum Dr. med. promoviert.2
Hartmann blieb als Arzt und Forscher in Breslau. Sein wissenschaftliches Interesse galt vor allem der Hämatologie. Erste Fachpublikationen erschienen 1925 im Rahmen einer Anstellung an der Medizinischen Klinik der Universität Breslau, deren Direktor zunächst Oskar Minkowski und dann ab 1926 Wilhelm Stepp war.3 Gemeinsam mit Frank publizierte er mehrere Forschungsbeiträge. Als dieser 1928/29 Chefarzt des städtischen Wenzel-Hancke-Krankenhauses wurde, begleitete ihn Hartmann und arbeitete fortan als Assistenzarzt in der dortigen Medizinischen Abteilung. 1933 ließ er sich als Facharzt für Innere Medizin in der Breslauer Gartenstraße 47 nieder.4
Wann Hartmann Breslau verließ, ist bislang ungeklärt. Es fällt auf, dass die DGIM ihn trotz seiner jüdischen Herkunft noch bis 1938 in ihrer Mitgliederliste führte. In der medizinischen Fachliteratur zeugen jährliche Publikationen, darunter eine Gemeinschaftsarbeit mit dem ebenfalls aus Breslau stammenden deutsch-amerikanischen Pionier der Sportmedizin Ernst Jokl (1907–1997), von hoher Forschungsaktivität, die 1933 endete.5
Emigration
1940 verließ Hartmann mit der „S.S. Serpa Pinto“ von Lissabon aus Europa, nachdem er zuvor in Kopenhagen gelebt hatte. Am 9. Januar 1941 erreichte er New York und nahm dort eine Stelle am Metropolitan Hospital, Welfare Island an.6 Am 23. Juli 1946 wurde er in den USA eingebürgert. Im darauffolgenden Jahr heiratete er Margot Prager (1915–1988), eine aus Breslau stammende Krankenschwester, die 1938 nach New York ausgewandert war.7 Später ließ sich Hartmann mit einer eigenen Praxis in der Nähe vom Lefferts Boulevard in Kew Gardens, Queens nieder. Von 1961 bis 1967 war er zudem als School Physician an der Archbishop Molloy High School in Briarwood tätig.8
Nach seinem Tod 1985 wurde Hartmann auf jüdischem Friedhof New Montefiore in New York beerdigt. Seine Frau wurde ebenfalls dort beigesetzt.